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Selbstversorgung

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EINE VISION ENTWICKELN

Wie umfassend unser Grad an Autarkie bzw. Selbstversorgung sein soll, hängt von den eigenen Ansprüchen, Möglichkeiten und Zielen ab.

Um von einem vagen Traum ins handfeste Tun zu kommen, braucht es gar nicht so viel! Wenn wir anfängliche Erwartungen herunterschrauben, dann können wir sehr schnell erste Erfolge feiern, uns ausprobieren und weiterentwickeln. An zu hohen Messlatten und Frustration kann man am ehesten scheitern. Finden Sie stattdessen heraus, was Ihnen gefällt und was mit Ihrem Lebensmodell kompatibel ist. Wenn Sie wissen, welche Ziele Ihnen vorschweben, können Sie sich dazu nach und nach informieren und geeignete Pläne schmieden.

 

So geht Selbstversorgung

Sehnsuchtsthema Autarkie

Dezentrale Versorgungsstrukturen machen uns unabhänginger von Großkonzernen und vom kapitalistischen Geldsystem mit seinen Inflationskurven. Durch eigene Produktion als Aussteiger oder im Gemeinschaftsverbund schützen wir uns vor schädlichen Verunreinigungen in unseren Nahrungsmitteln, werden krisensicher und gestalten ein sinnerfülltes Leben im größtmöglichen Einklang mit der Natur.

In meinem Buch mit dem Biologen Clemens Arvay und auf meinem YouTube-Kanal gibt es viele praktische Tipps zum Thema Autarkie und Selbstversorgung, Ernährungssouveränität, Ernten und Sammeln sowie Haltbarmachen!

AUTARKIE IM ALLTAG

Für mich bedeutet Selbstversorgung, dass wir einen Teil unserer Nahrungsmittel, Energie, Tauschmittel, Baustoffe oder Gebrauchsgüter selbst produzieren, verarbeiten und verwerten. Das muss nicht heißen, dass wir alles selbst herstellen, sondern, dass wir graduell autarker werden. 

Ich möchte Ihnen sieben Gründe an die Hand geben, warum ein wachsender Grad an Selbstversorgung auch für Sie sinnvoll sein kann. Ein solches Vorhaben lässt sich alleine oder im Verbund mit anderen Menschen realisieren - lesen Sie im Anschluss, warum sich das lohnt!

 

SIEBEN GRÜNDE FÜR DIE SELBSTVERSORGUNG

1. Machen Sie Ihr Ding! Durch Selbstversorgung entsteht eine dezentrale Versorgungsstruktur, die bewirkt, dass Sie, Ihre Familie oder Gemeinschaft mehr Souveränität und Unabhängigkeit erlangen. In gesellschaftlichen, politschen und ökonomischen Krisenzeiten sind Sie resilienter: Von Preisschwankungen und Knappheit sind Selbstversorger in allen Versorgungsbereichen weniger betroffen. 

2. Beständigkeit sichern: Ernährungssouveränität bedeutet auch Saatgut- und Vermehrungssicherheit: Alte Haustierrassen und traditionelle Gemüsesorten weichen heute Konzerninteressen und sterben aus. Selbstversorgung kann dies verhindern. Industrielle Hybridrassen und genmanipulierte Pflanzen schaffen Abhängigkeiten, Einfalt, weniger Geschmack und Nährstoffdichte. 

3. Gesund und glücklich! Ihre Lebensqualität verbessert sich durch Selbstversorgung: Im Schnitt werden Sie hochwertigere und frischere Bio-Lebensmittel konsumieren, mehr Zeit im Freien verbringen und ein positiveres Lebensgefühl entwickeln - gut für Körper, Geist und Seele!

4. Gemeinschaft stärken: Autarke Strukturen funktionieren langfristig am effektivsten im Verbund mit Gleichgesinnten.

5. Selbstversorgung hat immer Saison: Dank Wintergemüse, Lagerfrüchten und Methoden zur Haltbarmachung können Sie sich Vorräte anlegen und auch in der dunklen Jahreszeit profitieren.

6. Verantwortungsvoll handeln! Eine Lebensgestaltung im Einklang mit ökologischen und sozialen Werten ist ein wichtiges Argument mit Blick auf globalistische Probleme wie  Neokolonialismus und andere Ausbeutungsstrukturen.

7. Umwelt und Naturschutz: Der ökologische Fußabdruck ist in der Selbstversorgung geringer, beispielsweise durch das Wegfallen von Verpackungsmüll und Lieferketten. Zudem können Sie auf dem Gelände und am Gebäude zum Artenschutz beitragen und bewusster mit regionalen Rohstoffen umgehen.

Wildpflanzen

Jäten oder Ernten?

Zahlreiche Gewächse im Garten und am Wegesrand sind nicht etwa unbrauchbare Beikräuter, sondern strotzen vor Vitalkraft als Heil- und Nahrungspflanzen. Sie enthalten Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Ballaststoffe, Gerbstoffe, Saponine und andere, die aus unseren Kulturpflanzen nach Jahrhunderten der Züchtung vielfach verschwunden sind. So hat ein Eisbergsalat heute wenig mit dem wilden Lattich (Lactuca serriola) gemeinsam.

Auch ihr immenser Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen macht Wildpflanzen zu Kraftpaketen, die nicht einmal Geld kosten. Es lohnt sich, sie näher kennenzulernen, respektieren und lieben zu lernen, nicht nur, weil sie uns Menschen so zuträglich sind. Sie sind auch Teil der ökologischen Interdependenz: Allein am heimischen Superfood  Brennnessel brüten und futtern rund 50 Schmetterlingsarten, darunter der wunderschöne Admiral. Viele Wildpflanzen und Insekten leben in enger Symbiose - sterben diese Pflanzen aus, so sind auch die darauf spezialisierten Tiere lebensunfähig. Auch aus diesem Grund ist die Kenntnis und der Erhalt unserer Artenvielfalt so bedeutsam. Wir sollten sie stehenlassen, sparsam beernten und damit auch der heimischen Fauna eine Chance aufs Überleben schenken.

Darüber hinaus sind einige Wildpflanzen Stickstofffixierer und verbessern so den Gartenboden in der Nährstoffversorgung unserer Kulturpflanzen.

Insofern ist das Unkrautjäten in vielen Fällen eine überflüssige und anstrengende Beschäftigung - vieles, was wir ausrupfen und wegwerfen, kann uns und anderen Lebewesen tatsächlich dienlich sein. Wenn Sie Land von Grund auf urbar machen möchten, dann integrieren Sie bereits vorhandene, nützliche Pflanzen und kompostieren Sie entferntes Blattgrün auf dem Kompost oder als Mulch. Um auf Jäten zu verzichten, arbeiten wir in der Permakultur mit Mulch, der nicht nur das Wachstum von Beikräutern rund um unsere Kulturen unterdrückt, sondern auch für Erosionsschutz sorgt und die Austrocknung verringert. Es gibt viele Wege, um nicht mit der Natur auf dem Kriegsfuß zu stehen und mit ihr statt gegen sie zu arbeiten. Leckerer Spinatersatz, schmackhafte Suppen, nährstoffreiche Smoothies, würzige Salate, essbare Dekoblüten und köstliche Wildbeeren warten als Belohnung auf alle Selbstversorger, die es wild mögen!

Wildkräuterwanderung

Durch Wald & Wiese

Als Wildkräuterguide leite ich mehrmals im Monat Wanderungen zu essbaren Wildpflanzen.

Wildkräuter aus der freien Natur sind Nahrung für Körper, Geist und Seele. Wir entdecken auf unserer Wanderung heimische Arten, ihre Bestimmungsmerkmale, Kräfte und Verwendungsmöglichkeiten sowie ihre Rolle in der Kulturgeschichte.
 

Ich bin Kulturwissenschaftlerin und Kräuterfrau und kooperiere als Guide in der Bonner Waldau mit dem jungen Startup-Unternehmen Wildschytz. Über den Link können Sie mich direkt als Wildkräuterguide buchen!